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Fotobox-Aktion


Folk on Tour

Mehr als ein Ersatz für das ausgefallene Folkfest

Mehr als ein Ersatz für das ausgefallene Folkfest

Konzertreihe der UDW Drolshagen findet dieses Mal an sechs verschiedenen Orten statt

Die Unabhängige Drolshagener Wählergemeinschaft (UDW) konnte pandemiebedingt in diesem Jahr wieder nicht ihr traditionelles Folkfest auf dem Marktplatz veranstalten. Doch kein Grund es ganz ausfallen zu lassen.

Nach dem Motto: Wenn die Drolshagener nicht zur Musik kommen können, dann bringen wir die Musik zu den Drolshagenern.

Kurzerhand wurde das „Folkfest on Tour“ ins Leben gerufen. Letzten Samstag spielte das Duo „Gemini“ – bestehend aus Jonathan und Anselmo Schmandt – nicht an einem, sondern gleich an sechs verschiedenen Orten im Drolshagener Land. Mit einem abwechslungsreichen Repertoire an irischem Folk und Rock verbreiteten sie bei strahlendem Sonnenschein gute Laune bei den Zuhörern.

Startpunkt der Konzertreihe war der Parkplatz in Schreibershof, gegenüber dem Kindergarten, daraufhin folgte der Parkplatz am Kiosk in Kalberschnacke am Listersee, sowie Standorte in Dumicke, Iseringhausen und Berlinghausen. Das letzte Konzert fand um 19 Uhr auf dem gut besuchten Marktplatz in Drolshagen statt und endete nach zwei Zugaben mit dem Sauerland Lied. Rundherum eine gelungene Aktion, waren sich die Musiker und das Orgateam einig.

Die Konzerte fanden kostenlos aber mit einem Spendenaufruf für die Flut- und Überschwemmungsopfer statt. Dabei ist eine stattliche Summe von über 700 Euro zusammen gekommen, die hauptsächlich Menschen mit Behinderungen zu Gute kommen soll.


Starkregen

Starkregen - Überschwemmungen - Klimawandel

Mehr als 170 Tote, trauernde und verzweifelte Menschen vor allem in Nordrhein-Westfalen und Rheinlandpfalz - Menschen, die verstorbene und verletzte Angehörige beklagen und gleichzeitig ihr komplettes Zuhause, ihren Arbeitsplatz, also ihre gesamte Existenzgrundlage verloren haben. Unsere Solidarität gilt den Opfern.

Sicherlich darf die Katastrophe nicht im Wahlkampf als billiges Argument mit irgendwelchen Plattitüden herhalten. Aber wir müssen sehr genau schauen, welche Partei mit welchen Lobbyisten im Hintergrund nur hohle Versprechungen und falsche Zuversicht verbreitet oder unser Land, Europa und die Welt wirklich im Kampf gegen die Erderwärmung mit ihren entsetzlichen Folgen voranbringt.
Es geht darum, jetzt und sofort etwas gegen das immer schnellere Fortschreiten des Klimawandels zu unternehmen - auch auf kommunaler Ebene. Die UDW hat schon im Jahr 2018 eine Anfrage im Rat gestellt: UDW-Anfrage.
In der Antwort wird der Feuerwehr die primäre Zuständigkeit für die effektive Gefahrenabwehr zugeschrieben. Und das war’s schon fast: Antwort auf die Anfrage.
Es wird höchste Zeit, auch in Drolshagen nicht nur den Katastrophenschutz, sondern auch die Energiewende viel intensiver anzugehen. Sehr empfehlenswerte Anregungen dazu finden sich z. B. in dem folgenden Quarks-Beitrag:

 

Das Hässliche Entlein

Das hässliche Entlein…

...oder: wie wichtig sind uns unsere Baudenkmäler? Nach dem Brand und Abriss der Häuser Nr. 12 und 16 in der Drolshagener Gerberstraße (ehemals "Klofels" und Schwarten)  fällt der Blick der Vorbeigehenden nun unweigerlich auf das kunstverschieferte, mit einem angerosteten Blechdach gedeckte, durch diverse Anbauten und einen "freischwebenden“ Hochglanzschornstein  verunstaltete Haus Nr. 14 im ehemaligen Hinterhof. Wer weiß schon, dass dieses unscheinbare Haus auf der Liste der Baudenkmäler unserer Stadt steht? Warum überhaupt ist dieses "hässliche Entlein" zum Baudenkmal erklärt worden?

Nun, dieses Haus ist das einzige im historischen Ortskern von Drolshagen, das noch  die Hausstätte aus der Zeit vor dem verheerenden Stadtbrand von 1838 besetzt. Mehr noch, seine hintere Giebelseite wird von Resten der mittelalterlichen Stadtmauer gebildet, die Drolshagen ehemals umgab und von der sonst nur noch ein kurzes Stück an der St. Clemenskirche erhalten geblieben ist. Vor dem Stadtbrand gab es in Drolshagen zahlreiche solcher Häuser, die sich mit einer Seite an die Stadtmauer lehnten, allein im Bereich der heutigen Rosestraße gab es 11 davon. Bewohnt wurden sie von den ärmeren Familien in  der Stadt, die sich so den Bau zumindest einer Hauswand sparen konnten.

Auch durch seine schräge Stellung zur Straße weist dieses Haus schon auf sein hohes Alter hin, denn es passt sich nicht dem rechtwinkligen  Plan des Wiederaufbaus an, den die Altstadt nach dem Stadtbrand erhielt.  Das schmale Haus ist bei Betrachtung des alten Stadtplans von 1737 in der Nähe der ehemaligen "Untersten Pforte" leicht auszumachen. In seinem Untergeschoss aus Bruchstein fand man im Jahre 2000  einen Inschriftstein mit der Jahreszahl 1724, das heißt, in gut 3 Jahren würde das Haus 300 Jahre alt. In diesem Gebäude hat außerdem die Fitschenfabrik Schwarte ihren Ursprung. Hier wurde auch zum Beginn des 20. Jahrhunderts der erste elektrische Strom Drolshagens mithilfe eines Dampfgenerators erzeugt, Weihnachten 1906 wurde damit zum ersten Mal die Drolshagener Kirche in festliches Licht getaucht.

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Dass selbst so ein "hässliches Entlein" mit Phantasie, Initiative und auch mithilfe  öffentlicher Mittel (z.B. aus der Städtebauförderung, Denkmalpflege oder der NRW-Stiftung) in ein echtes Schmuckstück verwandelt werden kann, dafür kann man zurzeit in der Olper Kampstraße ein gelungenes Beispiel beobachten (siehe Fotos).

 Natürlich  wäre es allerdings einfacher, es von der Denkmalliste zu streichen, es in wenigen Stunden abzureißen und durch einen "zweckmäßigen" Neubau  zu ersetzen, womit wieder ein Stück Drolshagener Ortsgeschichte unwiederbringbar verloren ginge...


Fairtrade-Town

Drolshagen ist Fairtrade-Town

Am 30.09.2020 bekam unsere Stadt Drolshagen den offiziellen Titel "Fairtrade-Town" verliehen. Hier finden Sie Auszüge aus der Rede unseres Fraktionsvorsitzenden Andreas Wintersohl, der die entsprechende Steuerungsgruppe leitet und somit einen großen Anteil am Erfolg der Bewerbung hat.

...Als Fairtrade-Town setzt nun auch unsere Stadt Drolshagen ein klares Statement für Gerechtigkeit, Umweltbewusstsein und Zukunftsorientierung. Ok, aber muss ich für diese Ideen global denken? Das wünsche ich mir doch auch für unsere Landwirtschaft im Sauerland. Also warum nicht einfach regional orientieren, vor Ort von den nahe gelegenen Erzeugern kaufen und alles ist gut? Dass unsere Welt aber nicht an der Stadtgrenze oder Landesgrenze aufhört, zeigen uns die letzten Jahre mit den großen weltumfassenden Herausforderungen: Menschen, die sich für ein besseres Leben auf riskante Wege begeben, den Klimawandel mit seinen Auswirkungen sehen wir täglich in immer dramatischerem Ausmaß, wenn wir durch unsere Wälder gehen oder ins Flussbett der Rose schauen oder auch zu jeder Tageszeit bei beliebigen Sendern im TV.  Und Corona hat uns wie Papst Franziskus gesagt hat, gezeigt, dass wir alle im selben Boot sitzen.

Regional und Fair-Trade sind zwei Seiten derselben Medaille und schließen sich somit nicht aus, sondern sind sich ähnlich und ergänzen sich für uns als Verbraucher*innen: Wirtschaftsstrukturen in den jeweiligen Umfeldern werden gestärkt: sie schaffen Arbeitsplätze vor Ort und sorgen für einen weiteren Ausbau der Infrastruktur. Regionaler Bezug von Lebensmitteln vermeidet längere klimaschädliche Transporte und reduziert Verpackungsmüll Fairtradepartner haben mittlerweile hohe Standards in Bezug auf Energieeffizienz, Emissionsminderung oder Abfallentsorgung. Für den Konsumenten ist es vorteilhaft, auf beide Systeme zurückgreifen zu können: Fairtrade-Orangensaft und Kartoffeln aus der Region, Milch vom Bauern, Kakaopulver aus Fairtrade-Produktion, sicher gibt es dann auch Produkte bei denen wir abwägen können: Fairtrade-Merlot aus Südafrika oder Bio-Riesling von der Mosel.

Wie auch immer, ein überlegtes Kaufverhalten jedes einzelnen hat somit positive soziale, ökologische und wirtschaftliche Folgen in den Regionen der Erzeuger bzw. Verarbeiter.

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Fairtrade ist jedoch mehr als Lebensmittel, mehr als Kaffee, Tee, Schokolade oder Saft. Textilien jeder Art werden unter Fairtradebedingungen hergestellt. Unter menschenwürdigeren und gerechteren Bedingungen wird produziert, transportiert und verkauft. "Investitionen in den Sektoren Gesundheit, Bildung oder Infrastruktur können durch eine Fairtrade-Prämie gefördert werden Fairtrade-Kleidung erfüllt darüber hinaus häufig höhere Bio-Standards, kommt somit in der Produktion mit weniger Giftstoffen aus, vorab werden die Rohstoffe umweltfreundlicher erzeugt." Die Katastrophen in Textilbetrieben in Bangladesch sind eine Folge gegenteiliger Unwerte: Unter menschenverachtenden Bedingungen wird ohne jede Wertschätzung der Umwelt billiges Modezeug mit einer Lebensdauer von einigen Tagen produziert. Welches System gefördert wird, entscheiden letztendlich wir als Konsumenten. Überraschend ist dabei aber auch, dass Fairtrade-Kleidung preislich nicht aus dem Rahmen fällt. Gut möglich, dass man hier weniger einen teuren Markennamen als vielmehr bessere Lebens- und Arbeitsbedingungen vor Ort finanziert. Faires Kaufverhalten ist bezahlbar

Tu Gutes und sprich darüber: Vielleicht findet sich ja nun jemand, der die nächtste Anschaffung der obligatorischen Zeltlager-Shirts der KjG in Fairtrade-Qualität unterstützen möchte, zum einen, um das ehrenamtliche Bemühen der KjG'ler*innen auf dem Weg zur FairTrade-Town wertzuschätzen, zum anderen auch, um ein gutes Zeichen für Gerechtigkeit zu setzen.

Auch Fußbälle werden übrigens von Fairtrade zertifiziert. Die Standards sichern den Arbeiter*innen den nationalen Mindestlohn sowie eine kontinuierliche Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Löhne zu. Ausbeuterische Kinderarbeit ist verboten. Möglicherweise zeigt sich ja in Zukunft ein*e Spender*in, der die Jugendfußballer*innen unserer Vereine mit Fairtradebällen ausstattet und hier in gleicher Weise doppelt gutes leistet.

Wir haben in Drolshagen durch die Zertifizierung ein erstes kleines Ziel erreicht. Der Weg war  länger als erwartet. Wir sind nicht aber nicht Fairtrade-Town um des Titels willen geworden, sondern wir wollen unsere Möglichkeiten nutzen, um mit unseren Möglichkeiten die Welt an dieser Stelle gerechter zu gestalten. Hilfreich wäre dafür aber in Zukunft eine noch stärkeres Engagement des Handels, der Zivilgesellschaft und auch der Verwaltung.

Abschließend bedanke ich mich herzlich bei den Mitglieder*innen der Steuerungsgruppe, für die Beharrlichkeit, die Ideen und den Glauben an den Erfolg der Bewerbung!

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